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Workshops

GI-Workshop: "Im Spannungsfeld zwischen Tool-Building und Forschung auf Augenhöhe – Informatik und die Digital Humanities" (25.9.2018, Berlin)

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Burghardt, M. & Müller-Birn, C. (Hrsg.), INF-DH-2018. Bonn: Gesellschaft für Informatik e.V.

Call for Papers

Die weitreichenden Effekte der Digitalisierung haben längst auch die Geisteswissenschaften erreicht und wirken sich auf alle Aspekte des Forschungs- und Lehrbetriebs aus. Vor dem Hintergrund zunehmend elektronisch verfügbarer Korpora und Archivdaten sowie genuin digitaler Kulturobjekte (bspw. Internetsprache oder Computerspiele), werden auch in diesen Disziplinen immer häufiger digitale Tools und Methoden verwendet. Aus Perspektive der Informatik liefern die digitalen Geisteswissenschaften (Digital Humanities) spannende neue Herausforderungen und Betätigungsfelder: Einerseits zeichnen sich geisteswissenschaftliche Daten und Forschungsgegenstände durch starke Heterogenität und Ambiguität aus, die nicht ohne Weiteres digital modelliert und damit computergestützten Analysen zugänglich gemacht werden können. Andererseits haben die Geisteswissenschaften zumeist keine ausgeprägte Tradition hinsichtlich der quantitativ-empirischen Analyse großer Datenmengen, sondern kennzeichnen sich eher durch qualitativ-ideographische Ansätze, im Sinne des hermeneutischen Zirkels.

Der Informatik kommt dabei die wichtige Funktion zu, die Digital Humanities mit adäquaten Methoden, Tools und Modellierungskonzepten zu unterstützen. Das ist prinzipiell nichts Neues, bedenkt man eine vergleichbare Rolle der Informatik in den Natur- und Lebenswissenschaften (vgl. etwa die Bioinformatik und die Medizininformatik). Im Falle der Geisteswissenschaften ergeben sich aber aufgrund der eingangs genannten Rahmenbedingungen ganz neue Herausforderungen für die Informatik.

Ziel des Workshops ist es im Sinne der neu gegründeten GI-Fachgruppe "Informatik und die Digital Humanities" (https://infdh.gi.de/) anhand konkreter Projektbeispiele und Fallstudien zu diskutieren, wo und wie sich die Informatik im rasch wachsenden Feld der Digital Humanities mit Modellierungskonzepten, Algorithmen und Tools einbringen kann. Darüber hinaus soll erörtert werden, welche genuin informatischen Fragestellungen die Digital Humanities mit sich bringen und wie durch die Geisteswissenschaften auch Methoden und Denkmuster der Informatik erweitert werden können. Für den Workshop laden wir Beiträge aus dem gesamten Spektrum der Digital Humanities ein, bei denen ein innovatives, informatisches Konzept im Mittelpunkt steht oder geisteswissenschaftliche Spezialanforderungen an vermeintliche IT-Standardlösungen deutlich werden.

Der Workshop findet am 25. September 2018 ganztägig am Exzellenzcluster "Interdisziplinäres Labor Bild Wissen Gestaltung" (https://www.interdisciplinary-laboratory.hu-berlin.de/) an der Humboldt Universität zu Berlin statt. Weitere Details zur Raum- und Zeitplanung finden Sie in Kürze auf der Workshop-Website. Die Veranstaltung ist Teil des "Informatikfestivals" (https://informatik2018.gi.de/informatikfestival/), welches im Rahmen der am 26./27. September 2018 in Berlin stattfindenden Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik e.V. organisiert wird.

Beitragsformen

Beiträge können im PDF-Format als Langbeiträge (acht Seiten) oder Kurzbeiträge (vier Seiten) inklusive Abbildungen und Literaturverzeichnis eingereicht werden. Beiträge können in deutscher und englischer Sprache verfasst werden. Sie werden von mindestens zwei unabhängigen Gutachtern des Programmkomitees anonym bewertet; der Beitrag sollte bei der Einreichung entsprechend anonymisiert werden. Nach dem Peer Review-Prozess werden die angenommenen Beiträge im Open Access (mit eigener DOI) über die Digital Library der Gesellschaft für Informatik (https://dl.gi.de/) publiziert. Es wird erwartet, dass sich mindestens ein Autor oder eine Autorin jedes akzeptierten Beitrags offiziell für den Workshop anmeldet. Alle angenommenen Beiträge werden während des Workshops im Rahmen einer gemeinsamen Postersession präsentiert und mit den Workshopteilnehmer_innen diskutiert. In einem vorausgehenden Poster-Slam werden alle Beiträge in Kurzform präsentiert. Darüber hinaus werden ausgewählte Beiträge, die besonders dazu geeignet sind eine gemeinsame Diskussion zum Workshopthema anzustoßen, während des Workshops als eigener Vortrag präsentiert. 

  • Andreas Henrich (Universität Bamberg)
  • Ralph Bergmann (Universität Trier)
  • Christian Wolff (Universität Regensburg)
  • Gerhard Heyer (Universität Leipzig)
  • Heinz Kuper (Zuse Institute Berlin)
  • Jens-Martin Löbel (Universität Bayreuth)
  • Michaela Geierhos (Universität Paderborn)
  • Horst Kremers (CODATA-Germany e.V.)
  • Alexander Czmiel (Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)
  • Christian Thomas (Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)
  • Niels-Oliver Walkowski (Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)
  • Siegfried Stiehl (Universität Hamburg)
  • Benno Stein (Universität Weimar)
  • Thomas Efer (Universität Leipzig)
  • Lena Schiffer (Universität Leipzig)
  • Thomas Schmidt (Universität Regensburg)
  • Florin Schwappach (Universität Regensburg)

Organisation

Der Workshop wird von der GI-Fachgruppe "Informatik und die Digital Humanities" organisiert, für die Teilnahme am Workshop ist eine Mitgliedschaft in der Fachgruppe aber nicht notwendig. Bitte kontaktieren Sie bei Fragen:

  • Jun.-Prof. Dr. Manuel Burghardt, Universität Leipzig (burghardt(AT)informatik.uni-leipzig.de)
  • Prof. Dr. Claudia Müller-Birn, Freie Universität Berlin (clmb(AT)inf.fu-berlin.de)

Termine

  • Ursprüngliche Deadline für Einreichungen: 8.7.2018
  • Extended Deadline: 13.7.2018 (23:59 Uhr)
  • Benachrichtigung über Annahme / Ablehnung: 15.8.2018
  • Frist für finale Beitragsfassungen: 30.8.2018 (23:59 Uhr)
  • Workshoptermin: 25.9.2018 (ganztägig)

Ab 8.30

Anreise und Registrierung

09:00 - 09:15 

Begrüßung

09:15 - 10:15

Vorträge

  • Florian Niebling, Sander Münster, Jonas Bruschke, Ferdinand Maiwald & Kristina Friedrichs: Stadtgeschichtliche Forschung anhand räumlich- und zeitlich verorteter Photographien
  • Adrien Barbaresi: Borderlands of text mapping

10:15 - 10:45

Kaffeepause

10:45 - 11:45

Vorträge

  • Timo Baumann, Hussein Hussein & Burkhard Meyer-Sickendiek: Analysis and Classification of Prosodic Styles in Post-modern Spoken Poetry
  • Thomas Schmidt, Manuel Burghardt & Christian Wolff: Herausforderungen für Sentiment Analysis-Verfahren bei literarischen Texten

11:45 - 12:00

Poster Madness

  • Michael Piotrowski: Digital Humanities: An Explication
  • Hagen Peukert: Merging Community Knowledge and Self-Interest to Build Language Resources: Architecture and Quality Management of a Take-and-Share-Approach of Word Annotations
  • Vincent Christlein, Anguelos Nicolaou, Thorsten Schlauwitz, Sabrina Späth & Andreas Maier: Handwritten Text Recognition Error Rate Reduction in Historical Documents using Naive Transcribers
  • Paul Heinicker & Janna Kienbaum: Analysing Networked Climate Images
  • Konstantin Freybe & Tracy Hoffman: Iterative Forschungsprozesse in Digital Humanities
  • Peter Klimczak, Petra Hofstedt, Ingo Schmitt & Christer Petersen: Computergestützte Methoden der Interpretation. Oder: Perspektiven einer digitalen Medienwissenschaft
  • Eleanor Rutherford, Wahed Hemati & Alexander Mehler: Corpus2Wiki: A MediaWiki based Annotation & Visualisation Tool for the Digital Humanities
  • Constantin Lehenmeier & Manuel Burghardt: Historische Wetterdaten im Spannungsfeld von OCR und UCD
  • Maximilian Bryan, Tobias Hodel & Jonas Nathanael Philipp: Generierung von Trainingsdaten für die Handschrifterkennung aus TEI annotierten Dokumenten – Ein Erfahrungsbericht aus dem EU-Projekt READ
  • Vinodh Rajan & H. Siegfried Stiehl: From Eye-to-Eye to Hand-in-Hand: Collaborative Solution Building in Interdisciplinary Manuscript Research
  • Cristina Vertan: Data Modelling for Historical Corpus Annotation

12:00 - 13:30

Poster Session und Lunch Snacks

13:30 - 14:30

Vorträge

  • Daniel S. Lebherz, Christian Zeyen, Jan Hess, Ralph Bergmann, Ingo J. Timm, Thomas Burch, Vera Hildenbrandt & Claudine Moulin: Towards Scientific Workflows and Computer Simulation as a Method in Digital Humanities
  • Ingo Frank: Visualisierungswerkzeuge zur Erklärung historischer Ereignisse: geschichtstheoretische Anforderungsanalyse und zeichentheoretisches Rahmenwerk

14:30 - 15:00

Kaffeepause

15:00 - 16:00

Abschlussdiskussion / Panel

ab 18:00

Gemeinsames Abendessen (auf jeweils eigene Rechnung)